1 Mein, wär non grad mein Haaupt ayn Brunn, meine Augn ayn Quelln; durchhinaus Tag und Nacht wainet i de Gfallnen von meinn Volk!
2 Härrschaft, haet i decht ayn Hörberg in dyr Wüestn; naacherd kännt i ainfach von meinn Volk furtgeen! Dös seind diend allss Eebröcher und ayn treuloose Hordn.
3 Rödn wenn s tuend, schiessnd s nix wie Lugnpfeil ab; Lug und Trug ist gib und gaeb in n Land, und Waarhaftigkeit ist ayn Fremdwort. Die werdnd allweil grad non örger; mit mir aber habnd s nix eyn n Sin, sait dyr Herr.
4 Sogar vor aynn Freund derfftß auf dyr Huet sein; nit aynmaal yn deinn aignen Bruedern kanst traun. Denn ayn ieder Brueder betriegt ainn, und ayn ieder Naahste lögt ainn auf s Kreuz.
5 Ayn Ieder vierhartt dönn Andern; d Waaret wär dös Lösste, was s sagetnd. Iener Zung +kan weilete schoon grad non liegn; d Reib herzrugg kriegnd die ainfach niemer.
6 Überall seghst grad Unterdruckung, Lug und Trug. Die +wollnd mi ainfach niemer kennen, sait dyr Trechtein.
7 Drum, sait dyr Hörerherr, schmelz und läuttert i s. Was sollet i n aau sünst +machen mit meinn Volk?