6 Önn Grechtn habtß verurtlt und umbrungen, und er haat si nit gwört. -
7 Also, Brüeder, harrtß geduldig an, hinst däß yr kimmt, dyr Herr! Aau dyr Bauer wartt auf de kostbare Ärn; er wartt geduldig, däß dyr früehe und dyr spaete Rögn fallt.
8 Netty so geduldig solltß aau ös sein. Habtß non Muet, denn dyr Herr ist gar niemer lang aus!
9 Brüeder, klagtß nit überaynand, dyrmit däßß nit verurtlt werdtß! Dyr Richter steet schoon vor dyr Tür.
10 Brüeder, nemtß d Weissagn, wo in n Nam von n Trechtein künddt habnd, als Vorbild für Geduld in n Leidn!
11 Schautß, die preis myr saelig, wo so vil dyrtragn habnd. Ös habtß ghoert, wie anhärrig däß dyr Hieb war, und auf was s dyr Trechtein hingwenddt, denn er ist voll Barmung und voll Mitlaid.
12 Zvürderst, Brüeder, schwörtß nit, wöder bei n Himml non bei dyr Erdn older was dyrwöll. Wenntß "ja" sagtß, sollt s "ja" haissn, und sagtß "nän", dann giltt dös Gleiche. Dann werdtß aau nit verurtlt.