15 Als Juda vorbeikam, hielt er sie für eine Prostituierte, weil ihr Gesicht verhüllt war.
16 Er ging zu ihr an den Wegrand. »Lass mich mit dir schlafen!«, forderte er sie auf — ohne zu wissen, wen er vor sich hatte. »Was bekomme ich dafür?«, wollte Tamar wissen.
17 »Ich werde dir einen Ziegenbock aus meiner Herde bringen«, versprach Juda. »Nur wenn du mir ein Pfand dalässt, bis du ihn bringst!«, bekam er zur Antwort.
18 »Gut, was soll ich dir geben?«, fragte er. »Deinen Siegelring mit der Schnur und deinen Stab!« Er gab ihr, was sie verlangte. Dann schlief er mit ihr, und sie wurde von ihm schwanger.
19 Danach ging Tamar nach Hause, legte ihren Schleier ab und zog die Witwenkleider wieder an.
20 Juda schickte seinen Freund Hira, um der Frau den Ziegenbock zu bringen und das Pfand zurückzuholen. Aber Hira konnte sie nicht finden.
21 Er fragte die Leute in Enajim: »Wo ist die Hure, die an der Straße saß?« »Hier gibt es keine Huren!«, antworteten sie.