1 Noch etwas ließ Gott, der Herr, mich sehen: einen Korb mit reifem Obst.
2 Er fragte mich: »Amos, was siehst du?« Ich antwortete: »Einen Korb mit reifem Obst.« Da sprach der Herr zu mir: »Ja, und so ist auch mein Volk: reif für das Gericht! Von jetzt an sehe ich nicht mehr über ihre Sünden hinweg!
3 Wenn meine Strafe sie trifft, dann werden sich die fröhlichen Gesänge, die jetzt noch im Königspalast erklingen, in Trauerlieder verwandeln. Wohin man auch blickt, liegen die Leichen herum, und überall herrscht Totenstille. Mein Wort gilt!«
4 Hört zu, die ihr die Armen unterdrücktund die Wehrlosen zugrunde richtet!
5-6 Ihr sagt:»Wann ist das Neumondfest endlich vorbei?Wann ist die Sabbatruhe bloß vorüber,damit wir die Kornspeicher wieder öffnenund Getreide verkaufen können?Dann verkleinern wir das Getreidemaßund machen die Gewichte auf der Waage schwerer,wo die Käufer ihr Silbergeld abwiegen. Auch die Waage selbst stellen wir falsch ein.Bestimmt können wir sogar noch den Getreideabfall verkaufen!«Ihr macht die Armen schon zu Sklaven,wenn sie euch nur ein Paar Schuhe nicht bezahlen können.
7 Der Herr aber hat bei seiner Ehre geschworen: »Niemals werde ich vergeben, was sie getan haben!
8 Ja, ihretwegen soll die Erde beben,sie wird sich heben und senken wie der Nil in Ägypten,und die Menschen werden um ihre Toten trauern.