17 Der Herr befahl mir:»Verheimliche ihnen deine Trauer nicht!Sag ihnen: ›Ich weine hemmungslos,meine Tränen fließen Tag und Nacht.Denn mein Volk ist schwer verwundet,zerschlagen liegt es am Boden.
18 Wenn ich hinaus aufs Land gehe,sehe ich die Leichen daliegen — vom Schwert durchbohrt;gehe ich zurück in die Stadt,sehe ich verhungernde Menschen.Die Priester und Propheten werden in ein Land verschleppt,das sie nicht einmal kennen.‹«
19 Herr, hast du Juda aufgegeben?Verabscheust du Jerusalem, die Stadt auf dem Berg Zion?Warum hast du uns so verwundet,dass wir nicht mehr gesund werden?Wir hofften, alles werde wieder gut —doch vergeblich!Wir dachten, die Wunden unseres Volkes würden heilen —aber wir erleben nichts als Schrecken!
20 Herr, gegen dich haben wir gesündigt,wir bekennen dir unsere Schuldund die Schuld unserer Vorfahren.
21 Herr, verstoß uns jetzt nicht, es geht doch um deine Ehre!Gib den Tempel, deinen herrlichen Thron, nicht dem Gespött preis!Denk an den Bund, den du mit uns geschlossen hast,und brich ihn nicht!
22 Kein Götze der Heiden kann uns helfen, keiner kann Regen bringen,und auch der Himmel gibt den Regen nicht von selbst.Nein, du bist es, Herr, unser Gott!Du hast alles geschaffen.Darum hoffen wir auf dich!