1 Wenn i in Zungenn rödn kännt, glei gar in Englszungenn, haet aber d Lieb nit, wär i wie ayn Blöch, wo schepert, ayn Böckn, wo myn draufdrischt.
2 Und wenn i weissagn kännt, ieds Ghaimniss wisset und all Erkenntniss haet, wenn i gar önn Glaaubn dyrzue haet, Berg z versötzn, haet aber d Lieb nit, wär i gar nix.
3 Und verschenket i mein gantze Hab und liess gar Leib und Löbn, haet aber d Lieb nit, nutzet s mir nix.
4 D Lieb ist langmüetig; d Lieb ist güetig. Si eifert nit und prozt nit; si blaet si aau nit auf.
5 Si tuet aau nix, was si nit ghoert, und ist nit auf irn Vortl aus. Gifthäferl ist s aau kains, und dös Boese tragt s nit naach.
6 Si freut si nit an n Unrecht, sundern an dyr Waaret.
7 Si vertragt ainn allss, glaaubt allss, hofft allss und dyrduldt allss.
8 D Lieb hoert niemaals auf. Weissagung dyrgögn vergeet, Zungennröd verstummt, und Erkenntniss kimmt an s End.
9 Stuckwerch ist ünser Wissn ja; mit ünsern Weissagn ist s nit andert.
10 Wenn aber dös Vollenddte kimmt, naacherd haat s Stuckwerch ausdient.
11 Wie i ayn Kind war, gröd i wie ayn Kind, und mit n Denken und mit n Urtln war s dös Selbe.
12 Ietz seghn myr allss eerst wie in aynn mattn Spiegl; iewet aber seghn myr allss, wie s wirklich ist.
13 Verbleibn myr ietz bei dene Dreu, yn n Glaaubn, dyr Hoffnung und dyr Lieb! Eyn n Groesstn unter ien ist d Lieb.