1 Eyn dyr Frueh aushin beschlossnd aft d Oberpriester und de Dietwärt mitaynand, däß s önn Iesenn hinrichtn laassnd.
2 Sö liessnd n fössln und abfüern und glifernd n yn n Landpflöger Plätt aus.
3 Wie ietz dyr Jauz, was n verraatn hiet, gagspannt, däß dyr Iesen gan n Tood verurtlt war, greut s n, was yr taan hiet. Er brang yn de Oberpriester und Dietwärt de dreissg Silberling zrugg
4 und gsait ien: "Mein, was haan i n daa grad ghaat?! Aynn Unschuldignen haan i enk ausglifert." Sö gantwortnd: "Was juckt n +üns dös? Dös muesst schoon selbn ausbadn."
5 Daa schmiß yr die Silberling eyn n Templ einhin und ghöngt si aft eyn Ort auf.
6 D Oberpriester gaklaubnd dös Geld auf und gmainend: "Also, eyn n Templschaz derf s +nit einhin, weil daa ayn Bluet dran pappt."
7 Daa beschlossnd s, von dönn Geld önn Hafneracker z kaauffen als Freithof für de Fremdn.
8 Von Noetn haisst der Plaz hinst heut Bluetacker.
9 Yso gerfüllt si, was durch n Weissagn Ierymies künddt wordn war: "Sö naamend de dreissg Silberling, dönn Preis, wo yr yn de Isryheeler werd war,
10 und gakaauffend um dös Geld önn Hafneracker, wie s myr dyr Trechtein angschafft hiet."
11 Wie dyr Iesen vor n Statthalter stuendd, gfraagt n der: "Also: Bist du dyr Künig von de Judn?" Dyr Iesen gantwortt: "Du sagst ys."
12 Wie aber d Oberpriester und Dietwärt dyrherschalttnd, gaab yr ien kain Antwort nit.
13 Daa gmaint dyr Plätt zo iem: "Ja, hoerst n nit, was s dyr allss vürschmeissnd?"
14 Er aber gantwortt iem auf kain ainzige Fraag nit, yso däß dyr Landpflöger +niemer gwaiß, wie yr dran ist.
15 Ieweils zo n Föst ließ dyr Statthalter aynn Gfangnen frei, dönn wo syr s Volk aussuechen kunnt.
16 Dyrselbn hiet yr grad aynn bschraitn Gfangnen, wo Bräbb hieß.
17 Ietz gfraagt halt dyr Plätt dönn zammglaauffnen Hauffen: "Also; wem soll i enk freilaassn, önn Bräbbn older önn Iesenn, dönn was myn önn Kristn nennt?"
18 Er gwaiß nömlich, däß s iem önn Iesenn grad aus Neid ausglifert hietnd.
19 Dyrweil dyr Plätt auf n Richterstuel gsitzt, ließ iem sein Weib ausrichtn: "Höndd wögg von dönn Man; der ist unschuldig! Wögn seiner hiet i heint bei dyr Nacht aynn gräuslichnen Traaum."
20 Inzwischn gwiglnd d Oberpriester und de Dietwärt d Menig auf, däß s yn n +Bräbbn sein Freilaassung fordernd, für n Iesenn aber d Hinrichtung.
21 Dyr Landpflöger gfraagt s also: "Wem von de Zween soll i ietz freilaassn?" Daa schrirnd s: "Önn Bräbbn!"
22 Daa gfraagt s dyr Plätt: "Was soll i n naacherd mit n Iesenn tuen, dönn was myn önn Kristn nennt?" Daa schrirnd s allsand: "Eyn s Kreuz anhin mit iem!"
23 Er gfraagt zrugg: "Was haat yr n Schröcklichs angstöllt?" Daa gaplerrnd s grad non läuter: "Eyn s Kreuz anhin mit iem!"
24 Wie dyr Plätt saah, däß nix meer zo n Machen war, sundern däß dyr Tümml allweil örger wurd, ließ yr ayn Wasser bringen, bot si vor allsand Leut draus und gyrschaint: "I bin unschuldig an n Bluet von dönn Menschn. +Ös höngtß drinn!"
25 Daa rief de gantze Menig: "Sein Bluet kemm über üns und ünserne Kinder!"
26 Daa ließ yr ien önn Bräbbn frei und befalh, önn Iesenn z gaisln und z kreuzignen.
27 Yn n Pflöger seine Harstner gfüernd aft önn Iesenn eyn s Richthaus ab und pfiffend de gantze Rott ausher.
28 Sö zognd n aus und glögnd iem aynn Krappmantl an.
29 Aft flochtnd s ayn Kroon aus Dern und gsötznd s iem auf und gaabnd iem aynn Stecken eyn de Zesme. Sö fielnd vor iem auf de Knie und gyrbleckend n: "Heil dir, Judnkünig!"
30 Und anspeibn taatnd s n; dann naamend s iem dönn Stecken wider und ghaund iem dyrmit eyn n Kopf aufhin.
31 Wie s yso iener Gspot mit iem tribn hietnd, taatnd s iem dönn Mantl wider abher und glögnd iem wider sein aigns Gwand an. - Aft gfüernd s önn Iesenn zo dyr Kreuzigung aushin.
32 Unterwögs traaffend s aynn Kreiner, wo Simen hieß; und dönn zwangend s, yn n Iesenn s Kreuz zo n Tragn.
33 Yso kaamend s aft auf Golget, eyn d Schedlhoeh.
34 Und sö gaabnd iem aynn Wein mit Gall zo n Trinken; wie yr aber kostt hiet dyrvon, gwill yr kainn meer.
35 Wie s n kreuzigt hietnd, gloossnd s seine Klaider unteraynand aus.
36 Aft gsitznd sö si nider und hieltnd Wach bei iem.
37 Ober seinn Kopf hietnd s ayn Täferl mit n Grund für seinn Tood anhingmacht: "Dös ist dyr Iesen, dyr Künig von de Judn."
38 Mit iem mitaynand wurdnd aau zween Schaecher kreuzigt, dyr ain zesm und dyr ander winster.
39 Die Leut, wo vorbeikaamend, gyrbleckend n, gschütlnd grad önn Kopf drüber
40 und schrirnd: "Was, du mechst önn Templ niderreissn und in drei Täg wider aufbaun? Hilf dyr diend selbn, wennst dyr Sun Gottes bist, und steig abher von n Kreuz!"
41 Aau d Oberpriester, Eewärt und Dietwärt gfenznd n aus:
42 "Yn Anderne haat yr gholffen; sir selbn kännt yr +nit helffen! Er ist diend dyr Künig von Isryheel! Sollt yr halt abhersteign von n Kreuz; naacherd +glaaubn myr aau an iem!
43 Er haat auf n Herrgot vertraut; der sollt n ietz röttn, wenn yr iem öbbs bedeutt. Wenn yr schoon sait, er wär dyr Sun Gottes!"
44 Netty yso schalttnd n de zween Schaecher, wo s mit iem kreuzigt hietnd.
45 Von zwölfe hinst um dreu gherrscht ayn Finsterniss in n Land.
46 Um dreu schrir dyr Iesen auf: "Eli, Eli, lemä säbäch täni?" Dös haisst: "Mein Got, mein Got, zwö haast mi verlaassn?"
47 Ayn Öttlych von dene, wo daadlstuenddnd und dös ghoernd, gmainend: "Änhän, er ruefft önn Eliesn!"
48 Und glei lief ainer hin, gataucht aynn Schwamm in Össig ein und ghöbt n yn n Iesenn zo n Trinken hin.
49 De Andern aber gmainend: "Wart halt; schaun myr halt, ob dyr Elies kimmt, däß yr n rött!"
50 Dyr Iesen aber schrir non aynmaal laut auf, und dann ghaucht yr önn Geist aus.
51 Daa riß dyr Vürhang in n Templ von obn hinst unt ausaynand. D Erdn gabibnt, und d Fölsn braachend ausaynand.
52 De Gräber giengend auf; und d Leiber von männig gstorbne Glaaubige wurdnd dyrwöckt.
53 Naach n Iesenn seiner Urstöndd verliessnd s ienerne Gräber, kaamend eyn de Heilige Stat und erschinend yn männig Leut.
54 Wie dyr Haauptman und de andern zween Harstner, wo önn Iesenn gabwachend, dö Erddstürung suebnd, und saahend, was yso gschaagh, dyrschrackend s närrisch und warnd syr gwiß: "Waarhaft, dös +war dyr Sun Gottes!"
55 Aau vil Weiberleut warnd dortn und gschaund von dyr Weitn zue. Sö warnd yn n Iesenn seit dyr Gälauer Zeit naachgfolgt und hietnd si um iem kümmert.
56 Drunter war d Maria Madlön, d Maria, d Mueter von n Jaaggenn und Joseff, und d Mueter von n Zebydäusn seine Sün.
57 Auf Nacht zuehin kaam ayn reicher Ärmytauer, wo Joseff hieß und selbn ayn Jünger von n Iesenn war.
58 Der gieng zo n Plättn und gabitt n um yn n Iesenn seinn Leichnam. Daa befalh dyr Plätt, däß s n iem umhinlaassnd.
59 Dyr Joseff naam n und ghüllt n in ayn härbers Tuech ein.
60 Dann glögt yr n in ayn neus Grab einhin, dös was yr für iem selbn eyn n Fölsn einhinhaun laassn hiet. Er gwöltzt aynn groossn Stain vor n Eingang von n Grab hin und gieng.
61 Aau d Maria Madlön und de ander Maria warnd dortn und gsitznd si yn n Grab gögnüber hin.
62 Eyn n naehstn Tag, yn n Tag naach n Rüsttag, giengend d Oberpriester und Mauchn mitaynand zo n Plättn
63 und brangend vür: "Herr, üns ist non eingfalln, däß der Betrieger, wie yr non glöbt, behaauptt haat, er dyrständd naach drei Täg wider.
64 Befilh also, däß s Grab hinst eyn n drittn Tag gscheid bewacht werd! Sünst kaemend öbby seine Jünger, staelnd n und machetnd yn n Volk vür, er wär von de Tootn dyrstanddn. Und der lösste Betrug wär non örger als wie allssand dyrvon."
65 Dyr Plätt gaab ien an: "Alsdann, kriegtß enker Wach. Sichertß ys Grab, so guet s grad geet!"
66 Drauf gsichernd s ys Grab, indem däß s önn Eingang gversiglnd und d Wach dortnliessnd.