6 Von Kopf bis Fuß seid ihr voller Beulen,blutiger Striemen und frischer Wunden.Nichts mehr an euch ist gesund,und keiner ist da, der eure Wunden reinigt,mit Salbe behandelt und verbindet.
7 Euer Land ist eine Öde:Die Städte sind verbrannt;ihr müsst zusehen, wie sich Fremde über eure Ernte hermachen,und wenn sie abziehen,sind die Äcker verwüstet!
8 Nur Jerusalem ist übrig geblieben,verloren wie eine Stadt, die von Feinden eingeschlossen ist.Einsam steht sie da wie ein Wächterhäuschen im Weinberg,wie eine Hütte im Gurkenfeld.
9 Hätte nicht der allmächtige Gott eingegriffenund einen kleinen Rest von uns gerettet,dann wären wir alle umgekommenwie damals die Leute von Sodom und Gomorra.
10 Ihr Führer des Volkes gleicht den Fürsten Sodoms.Hört, was der Herr euch zu sagen hat!Und ihr vom Volk seid wie die Einwohner Gomorras;achtet genau auf die Weisung unseres Gottes!
11 Der Herr fragt: »Was soll ich mit euren vielen Opfern anfangen?Ich habe genug von euren Schafböckenund dem Fett eurer Mastkälber;das Blut eurer Opfertiere ist mir zuwider,sei es von Stieren,Ziegenböcken oder Lämmern.
12 Ihr kommt zum Tempel und denkt: ›Hier ist Gott gegenwärtig.‹Doch in Wirklichkeit zertrampelt ihr nur meinen Vorhof.Wer hat euch das befohlen?