15 Doch der Herr antwortet: »Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen?Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen?Und selbst wenn sie es vergessen würde —ich vergesse dich niemals!
16 Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben,deine zerstörten Mauern habe ich ständig vor Augen!
17 Viele Menschen eilen herbei, um dich wieder aufzubauen,und deine Feinde, die dich zerstört und verwüstet haben, machen sich davon.
18 Schau dich um!Von überall strömen die Heimkehrer herbei.So wahr ich lebe:Du wirst dich mit ihnen schmücken wie mit kostbarem Schmuck;dann stehst du da wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag. Das verspreche ich dir!
19 Noch liegst du in Trümmern.Das ganze Land ist verwüstet und zerstört.Doch schon bald werden so viele Menschen bei dir wohnen, dass der Platz knapp wird.Aber alle, die dich verschlingen wollten, sind für immer verschwunden.
20 Lange Zeit warst du wie eine Frau, der man die Kinder geraubt hat.Doch schon bald wirst du mit eigenen Ohren hören, wie deine Kinder klagen:›Es wird uns zu eng hier!Wir brauchen mehr Platz zum Wohnen!‹
21 Erstaunt wirst du dich fragen:›Woher kommen sie alle? Wer hat sie geboren?Man hat mir doch alle Kinder geraubt,und ich konnte keine mehr bekommen.Ich war verbannt und ausgestoßen, von allen verlassen saß ich da.Wer hat diese Kinder großgezogen,wo kommen sie her?‹