9 und den Gefangenen zurufen: ›Kommt herausaus euren dunklen Kerkern! Kommt ans Licht, ihr seid frei!‹Es wird ihnen gehen wie einer Schafherde, die an den Wegenund selbst auf kahlen Hügeln Nahrung findet.
10 Sie leiden weder Hunger noch Durst,Hitze und Sonnenglut schadet ihnen nicht.Denn ich habe Erbarmen mit ihnenund führe sie zu sprudelnden Quellen.
11 Auch die Berge dürfen für sie kein Hindernis sein: Ich ebne sie ein.Mein Volk soll auf gut gebauten Straßen heimkehren.«
12 Seht, von weither strömen sie herbei,vom Norden kommen sie und vom Westen,auch aus Ägypten.
13 Himmel und Erde,jubelt, ihr Berge,brecht in Freudenschreie aus!Denn der Herr hat sein Volk getröstet.Voll Erbarmen nimmt er sich der leidenden Menschen an.
14 Jerusalem klagt: »Ach, der Herr hat mich im Stich gelassen,er hat mich längst vergessen!«
15 Doch der Herr antwortet: »Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen?Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen?Und selbst wenn sie es vergessen würde —ich vergesse dich niemals!