15 Denn ich bin der Herr, euer Gott,der die Wellen des Meeres tosen lässt.Ich, der allmächtige Gott,
16 sage euch, was ihr in meinem Auftrag reden sollt.Schützend halte ich meine Hand über euch.Ich habe den Himmel ausgespanntund den Grundstein der Erde gelegt.Und zu Jerusalem sage ich: ›Du gehörst zu mir!‹«
17 Steh auf, Jerusalem, steh auf! Erheb dich!Du hast den Kelch, den der Herr in seiner Hand hielt, leer getrunken.Er war gefüllt mit seinem Zorn.Bis zum letzten Tropfen musstest du ihn schlucken,diesen Trank, der jeden zum Taumeln bringt.
18 Niemand nahm dich dann bei der Hand und führte dich.Keines deiner vielen Kinder,die du geboren und großgezogen hattest, kam dir zu Hilfe.
19 In doppelter Weise traf dich das Unglück, aber niemand empfand Mitleid mit dir:Du wurdest verwüstet, und du hast deine Einwohner verloren;Hunger und Schwert haben sie umgebracht.Ach, ich weiß nicht, wie ich dich trösten soll, Jerusalem!
20 Deine Kinder brachen ohnmächtig zusammen;an allen Straßenecken lagen sie,hilflos wie Rehe im Fangnetz.Der Zorn des Herrn hat sie getroffen,das Drohen deines Gottes ließ sie stürzen.
21 Tief steckst du im Elend, Jerusalem; du wankst —doch nicht, weil du vom Wein betrunken bist!Höre nun, was der Herr dir sagt;