4 Ihr geht vor Gericht, aber es geht euch nicht um Gerechtigkeit;in der Verhandlung sagt keiner die Wahrheit.Lieber erhebt ihr falsche Anschuldigungen, um andere zu täuschen.Ihr brütet immer neues Unheil aus!
5-6 Was immer ihr ausheckt — es ist als ob ihr Schlangeneier ausbrütet:Wer davon isst, stirbt,und wenn jemand darauf tritt, schießt eine Viper hervor.Ihr gleicht Spinnen, die ihr Netz weben.Bekleiden kann man sich damit nicht,und man kann auch keine warme Decke daraus machen.Die Fäden, die ihr spinnt, sind Fäden des Unrechts.Gewaltsam wickelt ihr eure Opfer darin ein.
7 Ihr seid sofort zur Stelle,wenn es darum geht, einen Unschuldigen umzubringenoder andere Verbrechen zu begehen.Ihr denkt nur an Unrecht, und wo ihr geht, hinterlasst ihr eine Spur der Verwüstung.
8 Den Weg zum Frieden kennt ihr nicht,und Aufrichtigkeit ist euch fremd!Lieber schlagt ihr krumme Wege ein.Keiner, der so lebt, weiß, was Friede ist.
9 Darum verhilft Gott uns nicht zu unserem Recht,darum erreicht uns seine Hilfe nicht.Wir hoffen auf den Tagesanbruch, doch es bleibt finster.Wir sehnen uns nach einem Lichtstrahl, doch wir müssen im Dunkeln bleiben.
10 Wir tasten uns wie Blinde an der Wand entlang;wir tappen umher, als sähen wir nichts mehr.Am hellen Mittag stolpern wir, als wäre es schon dunkel,als gehörten wir mitten im Leben schon zu den Toten.
11 Wir brummen wie hungrige Bären,unser Klagen klingt wie das Gurren von Tauben.Wir warten darauf, dass Gott uns Recht verschafft, aber nichts geschieht.Wir sehnen uns nach seiner Hilfe, doch weit und breit ist keine Rettung in Sicht.