4 Tag und Nacht weine ich,Tränen sind meine einzige Speise,denn ständig verspottet man mich und fragt:»Wo bleibt er denn, dein Gott?«
5 Es bricht mir das Herz,wenn ich an früher denke:Da ging ich dem großen Festzug voranund führte ihn zum Haus Gottes.Da konnte ich Gott zujubelnund ihm danken!
6 Warum nur bin ich so traurig?Warum ist mein Herz so schwer?Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß:ich werde ihm wieder danken.Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
7 Ich stehe auf dem Berg Misar im Hermongebirge.Hier im Ostjordanland,fern von deinem Tempel,denke ich voll Trauer an dich.
8 Von den Bergen stürzen Wildbächetosend in die Tiefe.Mir ist zumute,als würden die Fluten mich mitreißen und fortspülen.
9 Tagsüber seufze ich: »Herr, schenke mir doch wieder deine Gnade!«Und nachts singe und bete ich zu Gott;er allein kann mir das Leben wiedergeben.
10 Gott, du bist doch mein einziger Halt!Warum hast du mich vergessen?Warum lässt du mich leidenunter der Gewalt meiner Feinde?