De Zwölfbotngetaat 27 BAI

1 Wie ünser Abfart auf Wälischland föststuendd, wurdnd dyr Pauls und ayn Öttlych anderne Gfangene yn aynn Haauptman Juls von dyr kaiserischn Schar übergöbn.

2 Mir stignd in ayn Schöf aus Ädrymütt ein, was d Erter entlang dyr klainauchtischn Küstn anlaauffen gsollt, und fuernd loos. Dyr Mächt Ärystarch aus Tessyloning war aau dyrbei.

3 Eyn n naehstn Tag lieff myr z Sidn ein; und dyr Juls, was überhaaupt yn n Paulsn recht wolgwill, gyrlaaubt iem, seine Freundd zo n Bsuechen und si von ien versorgn z laassn.

4 Von daadl fuern myr weiter und gumseglnd Züppern, weil myr Gögnwind hietnd.

5 Mir fuernd durch s Mör vor Klizing und Pämpfling und gyrraichend Mürn in Lüzing.

6 Dort trib dyr Haauptman ayn Schöf aus Alxändern auf, wo auf Wälischland fuer, und er gsacht üns einsteign.

7 Ayn Wösn Täg lang gieng s grad langgsam vorwärts, und ganz zaeh kaam myr schließlich hinst vor Kniz. Weil dyr Wind nit mitgmacht, gmüess myr üns gan Sundn wenddn und Krettn bei Salmaun umsegln.

8 Ganz müesam fuern myr sunderhalb an Krettn entlang und gyrraichend Guetfurt bei dyr Stat Läsau.

9 Mir hietnd aynn Hauffen Zeit verloorn; es gieng schoon yn n Winter zue, und daa wurd s draufer gfaerlich für d Schöffart. Dyr Versuenungstag war y schoon umhin. Daa gwarnt s dyr Pauls:

10 "Mannen, i main, däß ünser Fart ietz draufer hübsch gfaerlich werd, nit grad für d Ladung und s Schöf, sundern aau für ünser Löbn."

11 Dyr Haauptman aber gvertraut yn n Förgn und Schiffter meerer als wie yn n Paulsn seine Worter.

12 Weil der Hafn zo n Überwintern nit grecht war, gwollnd de Meerern lieber weiterfarn, däß s auf Sulch kemmend. Dös war ayn Hafn, wo gan Sundwöstn und Nordwöstn offen war, grad grecht zo n Überwintern.

13 Wie ayn Weeng ayn Jaug aufkaam, gmainend s, dös pässeb schoon; sö zognd önn Ancker auf und fuernd ganz naahend an dyr Küstn entlang.

14 Kurz drauf aber braach von dyr Insl her ayn Windsbraut loos, ayn Nordooster.

15 S Schöf riß s grad yso mit; und weil s unmüglich meer zo n Dyrsteuern gwösn wär, gaabn myr s auf und liessnd üns treibn.

16 Ayn Bissleyn gschützt warn myr, wie myr an dönn Inserl Kaudy entlangfuernd. Ietz kunnt myr weenigstns müesam önn Röttungsnachn in Sicherheit bringen.

17 D Marner glupfend n eyn d Hoeh und gsichernd s Schöf nootdürftig mit aine Strick, wo s umydumgspannend. Weil s schihend, in dyr Sürtn eyn Ort aufzlaauffen, liessnd s önn Treibancker abhin, und mir tribnd dyrhin.

18 Weil üns dyr Sturm ganz schoen in dyr Reissn hiet, gentlastnd s eyn n Tag drauf ys Schöf;

19 und eyn n drittn Tag warffend s aignhöndig aau d Ausrüstung über s Gebörd.

20 Täg lang warnd kain Sunn und kaine Stern zo n Seghn, und dyr Sturm ließ ainfach nit aus. Iewet war üns aft d Hoffnung auf ayn Röttung vergangen.

21 Wie s schoon lang nix meer gössn hietnd, spraach s dyr Pauls an: "Mänder, ös haettß auf mi hoern und von Krettn nit abfarn solln; naacherd wär üns dös Unglück und der Schadn dyrspart blibn.

22 Aber sogar ietz non sag i enk: Kopf eyn d Hoeh! Niemdd von enk verliest sein Löbn; grad s Schöf geet drauf.

23 Denn in derer Nacht ist myr ayn Engl von dönn Got erschinen, yn dönn wo i ghoer und dien,

24 und haat myr gsait: 'Fircht di nit, Pauls; du muesst ja non vor n Kaiser erscheinen. Und dyr Herrgot haat dyr göbn, däß allsand verschoont werdnd, wo mit dir dyrbei seind.'

25 Also Muet, Mannen! Denn i vertrau auf n Herrgot, däß s gnaun yso kimmt, wie i s gsait kriegt haan.

26 Allerdings laauff myr zeerst an iewign ayner Insl auf."

27 Wie myr schoon de vierzönte Nacht mittn in n Mittermör umaynandtribnd, gagspannend d Marner um Mitternacht, däß myr eyn Ort eyn s Land zuehinkaamend.

28 Sö warffend s Loot und gmössnd söxydreissg Elln Tieffn und kurz drauf schoon grad non sibnyzwainzge.

29 Sö schihend, mir känntnd auf Fölsn auflaauffen, warffend von n Hinterschöf vier Ancker aus und gwünschnd syr grad non, däß s Tag werd.

30 Wie aber d Marner yso taatnd, wie wenn s von n Gränsl aus +aau non Ancker schmeissn wollebnd, dyrweil aber önn Nachn abhinliessnd und abhaun wolln haetnd,

31 gwarnt dyr Pauls önn Haauptman und d Harstner: "Kenntß n dös nit; wenn si die verzieghnd, ist s gar mit enk!"

32 Daa ghaund d Harstner d Sailn von n Nachn ab und liessnd n furttreibn.

33 Hinst eyn d Frueh aushin grödt dyr Pauls yn allsand zue wie yn aynn kranken Roß, däß s diend öbbs össn sollnd: "Heint ist schoon dyr vierzönte Tag, däßß vor lautter Unmueß nix Gscheids zo n Beissn ghaat habtß.

34 Drum raat i enk, däßß ietz aynmaal össtß. Dann werd s aau was mit enkerner Röttung. Yn kainn von enk fallt aau grad ayn Haar von n Kopf aus."

35 Naach dene Worter naam yr ayn Broot, gadankt yn n Herrgot vor de Leut allsand, braach s und fieng s Össn an.

36 Daa gschöpfend s allsand wider Muet und aassnd aau mit.

37 Ünser warnd mitaynand zwaihundertsöxysibzg Leut auf n Schöf.

38 Wie sö si satgössn hietnd, schmissnd s önn Traid eyn s Mör einhin, däß s Schöf leichter werd.

39 Wie s Tag wurd, gwissnd s zwaar nit, wo s warnd, aber sö gyrkennend ayn Bucht mit aynn flachn Strand; und daa gwollnd s wenn müglich s Schöf auflaauffen laassn.

40 D Ancker schnitnd s ainfach ab und liessnd s in n Mör hint. Zgleich gloesnd s d Ruederbönder und zognd s Vorsegl auf, dyrmit s mit n Wind voll auf n Strand zuefarnd.

41 Daa grietnd s aber auf ayn Sandbank und gstranddnd. Dyr Grans gabort si einhin, dyrweil s Hinterschöf in dyr Brandung draufer ausaynandbraach.

42 Daa haetnd d Harstner beschlossn, däß s de Gfangnen umbringend, dyrmit däß kainer dyrvonschwimmt und auskimmt.

43 Dyr Haauptman aber gwill önn Paulsn röttn und gverhindert s. Er befalh, däß zeerst allsand Schwimmer einhinspringen und eyn s Land zuehinschwimmen sollnd

44 und aft de Andern iewignwie naachhin, sei s mit Plankenn older anderne Trümmer von n Schöf. Yso kaam s, däß allsand ueber eyn s Land zuehinkaamend.

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