1 D Mauchn kaamend dyrhinter, däß dyr Iesen meerer Leut gataaufft und zo Jünger gmacht als wie dyr Johanns. Aigntlich gataaufft nit dyr Iesen sel
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3 ber, sundern seine Kebn. Wie dös dyr Iesen erfuer, verließ yr Judau und gieng auf Gälau zrugg.
4 Daa gmueß yr aber durch Samreit durchhinraisn.
5 Yso kaam yr aft zo aynn Dorf in Samreit, wo Süchär hieß und daadl eyn Ort laag, daa wo dyr Jaaggen yn seinn Sun Joseff sels Grundstuck vermacht hiet.
6 Dortn war dyr Jaaggennbrunn. Dyr Iesen war müed von dyr Rais und gsitzt si von Noetn bei dönn Brunn nider. Umerer zwölfe war s.
7 Daa kaam ayn Samreiterinn zo n Wasserschöpfen. Dyr Iesen gabitt s: "Gib myr diend +aau öbbs zo n Trinken!"
8 Seine Jünger warnd nömlich dyrweil eyn s Ort einhingangen, däß s öbbs z össn kaauffend.
9 Daa gfraagt n dö Samreiterinn: "Wie kanst n du als Jud mi, ayn Samreiterinn, um ayn Wasser bittn?" D Judn wollnd nömlich mit de Samreiter nix zo n Tuenn habn.
10 Dyr Iesen gantwortt irer: "Mein, du wennst wissetst, was dyr Herrgot gibt, und wer dös ist, der wo di um öbbs zo n Trinken fraagt, naacherd haetst du +iem bitt, und er haet dyr ayn löbndigs Wasser göbn."
11 Si gaab iem an: "Herr, du haast aber kainn Schapfen, und der Brunn ist ganz schoen tief. Wo haetst n daa dös löbndige Wasser her?
12 Du kanst diend nit meerer als wie ünser Vater Jaaggen, der was üns dönn Brunn göbn und selbn zamt seine Sün und Herddn draus trunken haat!?"
13 Dyr Iesen gantwortt irer: "Wer +dös Wasser daader trinkt, dönn dürstt aft +wider;
14 wer aber dös Wasser trinkt, dös wo iem +i gib, dönn dürstt nie meer. Herentgögn werd s in iem zo aynn Köckbrunn, der wo iem s eebige Löbn gibt."
15 Daa wär dös Weib glei daa gwösn: "Herr, gib myr diend dös Wasser, dyrmit i nie meer Durst haan und nit allweil daa ausher mueß zo n Schapfen!"
16 Er gschafft irer an: "Ietz holst deinn Man, und naacherd kimmst wider!"
17 S Weib gantwortt: "I haan kainn Man nit." Dyr Iesen gabstaetlt irer: "Daa haast freilich Recht, däßst kainn Gattn haast.
18 Fümfe haast schoon ghaat; und der Kundd, dönn wost +ietz haast, ist nit dyr dein. Stimmt schoon, wasst gsait haast!"
19 Daa kaam s irer: "Herr, i segh, du bist ayn Weissag!
20 Ünserne Gönen habnd eyn dönn Berg obn önn Herrgot anbett; ös aber sagtß, von Ruslham aus müesseb myn önn Herrgot anbettn."
21 Dyr Iesen spraach zo irer: "Glaaub myr, Frau, dös kimmt non, däßß wöder daader auf dönn Berg non in Ruslham önn Vatern anbettß.
22 Ös bettß öbbs an und wisstß nit, was; mir aber wissnd s, denn s Heil kimmt von de Judn.
23 Aber es kimmt ayn Zeit, und dö ist sogar schoon daa, daa wo de waaren Better önn Vatern anbettnd in n Geist und dyr Waaret, denn netty yso will s dyr Vater habn.
24 Dyr Herrgot ist Geist; und allsand, wo n anbettnd, müessnd s in n Geist und in dyr Waaret tuen."
25 S Weib gyrschaint iem: "I waiß schoon, däß dyr Salbling kemmen gaat, dyr Heiland. Wenn yr kimmt, dann gaat yr üns allss kundtuen."
26 Daa gsait irer dyr Iesen: "I bin s, i, wo mit dir röd."
27 Dyrweil warnd seine Jünger zruggkemmen. Sö gwundernd si, däß yr mit aynn Weiberleut gschmätzt, aber kainer haet n gfraagt: "Was rödst n mit derer? Was sollt dös?"
28 Daa ließ dös Weib önn Krueg steen, lief eyn s Ort einhin und gatrummlt d Leut zamm:
29 "Schaugtß; daa ist ainer drausst, der wo allss gwisst haat, was i taan haan! Ist s öbby +gar dyr Heiland?"
30 Daa lieffend s vür s Dorf gan n Iesenn aushin.
31 Dyrweil taatnd iem seine Jünger hin: "Maister, iß decht!"
32 Er aber gmaint zo ien: "I löb von ayner Speis, dö woß ös nit kenntß."
33 Daa grödnd d Jünger unteraynand: "Haat iem villeicht öbber was zo n Össn brungen?"
34 Dyr Iesen gschaint s ien: "Mein Speis ist s, önn Willn von dönn z tuen, wo mi gschickt haat, und sein Werch z vollenddn.
35 Sagtß ös nit?: 'Non vier Maanet, naacherd werd s zo dyr Ärn.' I aber sag enk +dös: Schaugtß umydum, schaugtß d Felder an; zeitig seind s für d Ärn.
36 Schoon kriegt dyr Maader seinn Loon auszalt und fexnt für s eebige Löbn, yso däß si dyr Saater und dyr Maader +mitaynand freun künnend.
37 Daader pässt dös Sprichwort: 'Dyr Aine saet, dyr Ander maet.'
38 I haan enk gschickt, däßß ärntß, daa woß nit garechtt habtß dyrfür; nän, Anderne habnd garechtt, und ös ärntß ietzet d Frucht dyrvon."
39 Vil Samreiter von seler Ortschaft kaamend zo n Glaaubn an n Iesenn grund de Worter von dönn Weib, was zeugt hiet: "Er haat myr allss gsait, was i taan haan."
40 Wie d Samreiter zo iem vonherkaamend, grödnd s iem recht zue, diend non bei ien z bleibn; und er blib aft zween Täg daadl.
41 Und non vil meerer Leut kaamend zo n Glaaubn an iem grund seine aignen Worter.
42 Sö gmainend zo dönn Weiberleut: "Niemer wögn dönn, wasst gsait haast, glaaubn myr, sundern weil myr n selber ghoert habnd und ietz wissnd, däß yr wirklich dyr Welterloeser ist."
43 Naach dene zween Täg gieng yr von dortn gan Gälau.
44 Dyr Iesen selbn hiet dyrschaint, ayn Weissag gelteb nix in seiner Haimet.
45 Wie yr ietz aber auf Gälau kaam, war yr yn de Gälauer gotikam, weil s allss dyrlöbt hietnd, was yr z Ruslham unter n Föst taan hiet. Die warnd ja aau bei n Oosterföst dyrbei gwösn.
46 Dyr Iesen kaam wider auf Käny, daa wo yr s Wasser in Wein verwandlt hiet. Z Käffernaum glöbt ayn Künigischer, dönn sein Sun wo krank war.
47 Wie yr ghoert, däß dyr Iesen von Judau auf Gälau ausherkemmen war, gsuecht yr n auf und gabitt n, däß yr abhinkimmt und seinn Sun hailt. Der laag schoon eyn n Sterbn.
48 Daa gsait dyr Iesen zo iem: "Wenntß kaine Zaichen und Wunder seghtß, glaaubtß ainfach nit."
49 Dyr Amptner gabitt n: "Herr, gee diend abhin, nit däß mein Kindl non stirbt!"
50 Dyr Iesen gerwidert iem: "Gee non zue; dein Bue werd schoon wider!" Der Man gaglaaubt s yn n Iesenn und gieng haim.
51 Non dyrweil yr unterwögs war, kaamend iem seine Diener zgögn und gsagnd iem: "Dein Bue ist wider wordn!"
52 Daa gfraagt yr s, wann gnaun däß s mit iem wider aufwärtsgangen war. Sö gantwortnd: "Göstern um ains Mittag vergieng iem s Fieber."
53 Daa gyrkennt dyr Vater, däß s gnaun dö Zeit war, daa wo iem dyr Iesen gsait hiet: "Dein Bue werd schoon wider." Und er mit seinn gantzn Haus wurd glaaubig.
54 Yso gwirkt dyr Iesen sein zwaitts Zaichen, seit yr von Judau auf Gälau zruggkemmen war.