1 Ein Psalm Davids. / Jahwe, ich habe dich angerufen: eile zu mir, / Horch auf mein Flehn, wenn ich zu dir rufe!
2 Nimm mein Gebet als Rauchopfer an, / Meiner Hände Aufheben als Abendopfer.
3 Stell eine Wache, Jahwe, vor meinen Mund, / Bewahre die Tür meiner Lippen!
4 Laß mein Herz sich nicht neigen zum Bösen, / Untat zu üben in Frevlermut / Im Bunde mit Männern, die übeltun; / Und von ihren Leckerbissen laß mich nicht essen!
5 Rügt mich ein Gerechter in Liebe und tadelt er mich, / So soll mein Haupt dies köstliche Öl nicht verschmähn; / Denn noch begegne ich nur mit Gebet ihren bösen Tücken.
6 Werden ihre Richter vom Felsen gestürzt, / Dann heißt man meine Worte als lieblich willkommen.
7 Wie einer das Erdreich mit Furchen durchzieht und lockert, / So sind unsre Gebeine dem Rachen des Grabes hingestreut.
8 Denn auf dich, Jahwe Adonái, sehn meine Augen, / Bei dir such ich Schutz: gib mich nicht hin in den Tod!
9 Bewahre mich vor der Schlinge, die man mir gelegt, / Vor den Nachstellungen der Übeltäter!
10 Laß die Frevler fallen ins eigene Netz! / Zugleich werd ich für immer daran vorübergehn.#Nämlich: an dem mir gestellten Netz, d.h. ich werde aus aller Gefahr errettet werden. — Der schwer angefochtene Sänger des 141. Psalms trachtet danach, in seinen Leiden immer vertrauensvoller zu werden, immer vorsichtiger zu wandeln und immer zuversichtlicher gerade aus seiner Trübsal Segen für sich zu erwarten. Sollte, was freilich sehr zweifelhaft ist, der Psalm von David stammen, dann fiele er wahrscheinlich in die Zeit der Empörung Absaloms.