Psalm 6:4-10 GANTP

4 Ja, meine Seele ist gar sehr erschrocken; / Du aber, Jahwe, — wie so lange!?

5 Wende dich doch wieder zu mir, Jahwe, rette meine Seele, / Hilf mir um deiner Gnade willen!

6 Denn im Totenreich gedenket man dein nicht, / Wer könnte in der Unterwelt dich preisen?

7 Erschöpft bin ich von meinem Seufzen, / Ich schwemme jede Nacht mein Bett (mit Tränen), / Mit meinen Zähren netze ich mein Lager.

8 Verdunkelt ist vor Gram mein Auge, / Gealtert wegen aller meiner Dränger.

9 Hinweg von mir, ihr Übeltäter alle! / Denn Jahwe hat gehört mein lautes Weinen.

10 Hören wird Jahwe auf mein Flehn, / Jahwe wird mein Gebet annehmen. Zuschanden werden und gar sehr erschrecken müssen alle meine Feinde, / Sie weichen vor Scham gar plötzlich.#V9-11. Mitten in seiner Klage öffnet sich das Herz des Psalmisten für Gottes Trost und Licht. Die Feinde spotten sein, als wäre er von Gott verlassen. Aber Gottes allmächtige Hand wirft die Widersacher zurück. Das Geschick, das sie dem Psalmisten bereiten wollten, trifft sie selbst. / Ist David der Verfasser des 6. Psalms, so müssen wir wohl seinen Ehebruch mit Batseba voraussetzen (2Sam. 11). Diese schwere Sünde brachte David unter Gottes Zorngericht, das nun furchtbar auf ihm liegt. Dazu kommt dann noch die äußere Not durch Absaloms Empörung. Aber David weiß: wenn er sich unter Gottes züchtigende Hand bußfertig beugt, so wird er innerlich und äußerlich errettet werden. Seine Sünde wird ihm vergeben, und seine Feinde müssen zuschanden werden.