1 Ietz sing i halt ayn Liedl von meinn Liebstn und von seiner Weinleittn: Mein Liebster hiet aynn Weinberg; ganz fruchtbar war s daa obn.
2 Er grueb n um, taat d Stäin wögg, gsötzt böste Rebn grad ein. Aynn Wachtturm gstöllt yr einhin und glögt ayn Torggl an. Dann ghofft auf süesse Traubn er; härb warnd s wie nonmaal was!
3 Ös Ruslhamer, Judner, ietz urtltß ös aynmaal bei mir und bei meinn Wingert; ietz spröchtß öbbs zo dönn Strit!
4 Was haet i n non gar tuen solln für n Weinberg ausser dönn? Daa ghoff i, däß s recht süess werdnd, doch sauer wurdnd de Börl!
5 Af ietz gaa i enk flüstern, was i mit n Weinberg mach: Sein Heckn werd verweitert; dann rueschnd d Vicher nein. Sein Mauer brich i wögget; aft tooscht allss nein, was kimmt.
6 I mach ayn schiere Oed draus; niemdd schneidt meer seine Rebn. Mir sollt n niemer häuerln; mügnd Dern und Distln gruenn! De Wolkenn unterschaf i, aynn Rögn iem non zo n Göbn.
7 Yn n Hörerherrn sein Weinberg, ja, dös ist Isryheel! Und d Judauer seind d Weinstöck, wo er zuer Freud haat pflantzt. Gmaint haet yr, allss kännt pässn, doch nix ist gwösn dyrmit. Gerechtigkeit haet sein solln - Entrechtte hoert yr schrein.