Dyr Ieseien 56 BAI

1 Yso spricht dyr Trechtein: Schaugtß auf s Recht, däß dös aau gschieght; denn mein Heil ist schoon unterwögs, und d Röttung umbb mir werd bald offnbar.

2 Saelig der, wo si an allss haltt und dyrbei bleibt, wer önn Sams heiligt und nit entweiht, und nie öbbs Unrechts tuet.

3 Ayn Nichtisryheeler, wo si yn n Herrn seinn Volk angschlossn haat, sollt nit mainen, dyr Trechtein schluss n aus seinn Volk aus. Und aau dyr Maidn sollt syr nit wie ayn dürrer Baaum vürkemmen.

4 Denn yso spricht dyr Trechtein: Yn de Mäidn, wo meinn Sams haltnd und gern meinn Willn erfüllnd und meinn Bund warnd,

5 dene allsand gaa i in meinn Templ und an seine Mauern ayn Zaichen göbn, aynn Eernnam, der wo ien meerer bringt wie leibliche Kinder. Aynn eebignen Nam gib i ien, der wo niemaals austilgt werd.

6 Die Nichtisryheeler, wo si yn meinn Volk anschliessnd, däß s myr dienend und meinn Nam liebnd, allsand, wo meinn Sams haltnd und nit entweihend und naach meinn Bund löbnd,

7 die bring i zo meinn heilignen Berg und erfüll s in meinn Gebetshaus mit Freud. Ienerne Brand- und Schlachtopfer auf meinn Altter nimm i gern an, denn mein Templ werd zo aynn Gebetshaus für allsand Völker ausgrueffen.

8 Dös sait dyr Herr, mein Got, der was de verstraeutn Isryheeler sammlt: Non meerer, als wie i von +ien schoon gsammlt haan, gaa i dort vergatern.

9 Kemmtß, verschlünddtß mein Volk, ös wildn Vicher in dyr Oed und in n Wald!

10 D Hirtn von meinn Volk seind blind und gspannend allsand mitaynand nix. Lautter stumme Hundd seind s, die wo nit aynmaal költzn künnend. Traeumet lignd s daadl und wollnd nix wie iener Rue.

11 Aber girig seind s schoon, die Hundd; gnueg kriegnd s +nie. Dös +seind so Hirtn, aane Hirn! Ayn Ieds geet seinn aignen Wög und kümmert si grad um si selbn:

12 "Kemmtß; i hol glei aynn Wein! Heint tegln myr üns zue mit Bier! Und morgn geet s weiter; ains, zwai, gsuffen!"