1 Dyr Job, dyr Sun von dyr Zeruiy, gagspannt, däß yn n Künig sein Zorn gögn önn Äpsylom verraaucht war.
2 Er gschickt öbbern auf Teckau und ließ von dort ayn Weise holn. Er gsait zo derer: "So, ietz machst auf Trauer und zieghst di dyrnaach an! Salbn tuest di aau nit. Es sollt wirken, wie wennst schoon lang um öbbern trauretst.
3 Aft geest zo n Künig und sprichst zo iem dös, was i dyr ietz einsag."
4 Dö Teckauerinn gieng zo n Künig, warf si mit n Gsicht eyn n Bodm hin, um iem z huldignen, und gabitt n: "Hilf myr, mein Künig!"
5 Dyr Künig gfraagt s: "Was haast n grad, Mueterl?" Is gantwortt: "Mein, i bin ayn Witib; mein Man ist toot.
6 I haan zween Sün ghaat. De Zween fiengend eyn Ort hindan s Streitn an; und weil niemdd daa war, der wo s ausaynandgrissn haet, schlueg dyr Ain dönn Andern toot.
7 Ietz haan i de gantze Verwandtschaft auf n Gnäck. Die mainend, i sollet dönn Ainn, der wo dönn Andern dyrschlagn haat, herlaassn, däß s n wögn dönn Tootschlag toettnd. Yso tilgetnd s önn Örbn aau non aus. Dö lösste Hoffnung wollnd s myr nemen; dyr Nam von dyr Trucht wär dyrhin, und von meinn Gattn blib nix meer auf dyr Welt übrig."
8 Daa gschwiftt dyr Künig dös Weib: "Ist schoon guet; kanst haimgeen. Um dös kümmert i mi selbn."
9 De Teckauerinn gerwidert yn n Künig: "Mein Herr und Künig, i und mein Vaterhaus steend für allss grad. Dir und deinn Troon kimmt nix hin."
10 Dyr Künig gantwortt: "Wenn wider öbber dyrmit anfangt, naacherd bringst myr n; daa schaug i schoon, däß dyr der ayn Rue laasst!"
11 Is gwenddt ein: "O Künig, wennst allfällig bei n Trechtein, deinn Got, schwöretst, däß der Bluetröcher nit +doch non meinn Sun umbringt?!" Dyr Künig gantwortt: "So waar dyr Herr löbt, yn deinn Sun sollt kain Haar nit krümpft werdn."
12 Drauf gmaint is: "O Künig, wenn i villeicht doch non öbbs sagn derffet?" Er gmuspert s: "Röd non!"
13 Daa gfraagt s: "Warum versündigst di dann netty yso gögn s Gotsvolk? Wenn dyr Künig yso urtlt, spricht yr si selbn schuldig, weil yr seinn verstoessnen Sun nit zruggkeern laasst.
14 Mir allsand müessnd sterbn und seind wie s Wasser, dös was myn aau ausschütt und nit wider zammkräuln kan. Dyr Herrgot nimmt kain Löbn, sundern bedenkt wol, däß der, wo von Menschn verstoessn ist, non lang nit von +iem abgschribn ist.
15 Herkemmen bin i aber, o Herr und Künig, wögn meinn aignen Fall, weil i ainfach vor de Leut Angst kriegt haan. I haan myr denkt: Versuechst ys aynmaal; villeicht kan dyr dyr Künig weiterhelffen.
16 Ja, dyr Künig lustert auf mein Sach und dyrrött mi aus dyr Hand von dene, wo mi und meinn Sun aus n Gotsvolk ausmörtzn wollnd.
17 I haan myr halt aau denkt, wenn i dein Wort hoer, o Herr und Künig, dann bruebigt mi dös, denn du bist wie ayn Engl Gottes, der was auf allss lost. Dyr Trechtein, dein Got, sei mit dir!"
18 Dyr Künig gerwidert irer: "Ietz verhil myr nix dyrvon, um was i di non fraag!" Is gsait: "Mein Herr und Künig, röd non!"
19 Daa gfraagt s dyr Künig: "Daa stöckt doch dyr Job dyrhinter, older?" Is gantwortt iem: "Grooßmächtigkeit, also, di kan myn wirklich nit blitzn! Ja, i sag s glei: Dein Knecht Job haat myr dös allss eingsagt. Er haat s myr gnaun gschaint, was i spröchen mueß.
20 Dös haat yr taan, däß yr d Sach wenddt. Aber du sprichst wirklich fast so weis wie ayn Engl Gottes. Du waisst wirklich allss!"
21 Drauf gsait dyr Künig zo n Job: "Also guet, i erfüll dyr dö Bitt. Bring dönn Burschn Äpsylom wider zrugg!"
22 Dyr Job warf si mit n Gsicht eyn n Bodm hin und ghuldigt iem. Er pris önn Künig mit de Worter: "Heint waiß i s, däßst ys guet mit mir mainst, weilst mein Bitt erfüllt haast, o Künig!"
23 Dann braach dyr Job auf Geschur aufhin auf und brang önn Äpsylom auf Ruslham zrugg.
24 Dyr Künig aber gabstimmt: "Also, er sollt haimgeen, wo yr hinghoert, aber bei mir braucht yr si nit blicken laassn!" Dyr Äpsylom gieng eyn sein Dyrhaim, hiet aber bei n Künig nix zo n Suechen.
25 In n gantzn Isryheel gaab s kainn feschern Burschn als wie önn Äpsylom; dös gsait dös gantze Volk. Von Kopf hinst Fueß haetst kainn Tadl dran gfunddn.
26 Eyn ieds Jaar ließ yr syr d Haar schneidn, weil s iem z schwaer wurdnd; und daa kaamend ayn ieds Maal über zwai Teger zamm.
27 Drei Sün wurdnd yn n Äpsylom geborn und ayn Tochter, wo Tämär hieß; und dös wurd ayn ganz ayn Sauberne.
28 Dyr Äpsylom gwont zwai Jaar lang z Ruslham, aane däß yr mit n Künig aynmaal zammkemmen wär.
29 Daa gschickt dyr Äpsylom öbbern zo n Job, weil yr n zo n Künig schicken gmecht, aber dyr Job gwill nit kemmen. Non aynmaal gapröblt yr s, aber er gwill allweil non nity.
30 Daa befalh dyr Äpsylom yn seine Knecht: "Dyr Job haat ayn Feld glei nöbn dönn meinn, daa wo ayn Gerstn anbaut ist. Kenddtß is iem an!" Yn n Äpsylom seine Eehaltn gmachend s yso.
31 Drauf kaam dyr Job glei yn n Äpsylom eyn s Haus. "Was wär n dös ietz, däß deine Knechtln mein Land ankenddnd?", gfraagt n dyr Job.
32 Dyr Äpsylom gantwortt: "Was haet i n machen solln? I haet doch gmaint ghaat, däßst kimmst und däß i di fraagn kan, obst nit öbbenn önn Künig für mi dös fraagn kanst: 'Zo was bin i n aigntlich von Geschur zruggkemmen? Es wär bösser gwösn für mi, wenn i dort blibn wär. Ietz rödet i gern selbn mit n Künig. Und wenn i ob iewign öbbs schuldig bin, kan yr mi toettn.'"
33 Dyr Job gatailt dös dann allss yn n Künig mit. Dyr Künig ließ n rueffen, und dyr Äpsylom kaam und fiel vor iem mit n Gsicht auf n Bodm nider. Und dyr Künig gabusst önn Äpsylom.