1 Eyn n Zöntn Zöntn in n neuntn Jaar ergieng yn n Herrn sein Wort an mi:
2 Menscherl, schreib dyr dönn Göbtag auf, gnaun dönn! Heint haat dyr Bäbler Künig Ruslham angfalln.
3 Pröblt s bei dönn Volk, dene Büffln, mit dönn Gleichniss daader: Yso spricht dyr Trechtein, mein Got: Sötz aynn Kössl auf s Feuer und mach n voll Wasser!
4 Tue ayn Fleish einhin, aber grad ayn guets, Schlögl und Bieg, und de böstn Bainer dyrzue!
5 Nimm aber grad de schoenstn Schaaf her! Ietz schieb umydum s Holz einhin und sied s Fleish zamt de Bainer!
6 Yso sait dyr Trechtein, mein Got: Wee derer Stat voll Bluetschuld, yn dönn verrosttn Kössl, daa wo dyr Rost nit abhergeet! Also, ietz tue d Fleishtrümmer ausher, aber nit fischn, gel!
7 Dös Bluet, wo d Stat vergossn haat, ist allweil non mittndrinn. Ainfach vergossn habnd s is, nit aynmaal yso, däß s öbby dyr Staaub zuegwaet haet.
8 Mein Zorn ist entbrunnen, und i gaa mi röchen: Auf n bloossn Fölsn gieß i ir Bluet hin, däß s nit mit Koot zuedöckt werd.
9 Yso spricht dyr Herr, mein Got: Wee derer Stat voller Bluetschuld! I trag aynn groossn Hauffen Holz zamm.
10 I trist s Holz und kendd s an, sied s Fleish, würtz s gscheid und koch de Bainer aus.
11 Aft stöll i önn Kössl laerer auf de Gluet, däß si s Schmeid aufhaitzt und glüet, dyrmit dös Unraine an iem schmiltzt und dyr Rost verschwinddt.
12 Aber dös bringt allss nix: Dö Rostschicht geet mit n Feuer nit abher.
13 Der ist ja dein Bluetsunrainet. I haet di graint, aber dös half nixn. Und du werst aau niemer rain, hinst däß i meinn Zorn an dir gstillt haan.
14 I, dyr Trechtein, haan gsprochen. De Zeit ist daa; ietz ziegh i s aau durch. I werd diend daa nit ainfach zueschaugn! I haan kain Mitlaid, und mi gaat nix reu'n. Straaffen gaa i di, wiest ys mit deinn Wandl verdient haast, sait dyr Trechtein, mein Got.
15 Yn n Herrn sein Wort ergieng an mi:
16 Menscherl, i nimm dyr dein Weibl, dein Augnwaid, durch aynn gaehn Tood. Du sollst ys aber nit wainen und klagn und nit ainn Zäher vergiessn.
17 Haimlich kanst seufetzn, aber kain Klag habn. Bindd dyr deinn Haauptbund umher und laaß d Schueh an! Verhüll dyr önn Bart nit und iß ganz gwon wie allweil!
18 Eyn dyr Frueh gaprödig i non yn n Volk, und auf Nacht starb mein Weib. Und naehste Frueh gmach i s netty yso, wie s myr auftragn war.
19 Daa gmaint s Volk zo mir: Dös wisset myr ietz aber +schoon gern, was dös sollt und was s für üns bedeutt.
20 Daa gantwort i ien: Yn n Trechtein sein Wort ist an mi ergangen:
21 Sag yn de Isryheeler dös: Yso spricht dyr Trechtein, mein Got: I will mein Heiligtuem entweihen, dö Schantz, daa woß so stolz drauf seitß, woß enk yso drüber freutß und woß enk allweil wider hinzieght. Und enkerne Sün und Töchter, woß hintlaassn habtß, gaand in n Krieg umkemmen.
22 Aft gaatß is gnaun yso machen wie i: Ös gaatß önn Bart nit verhülln und ganz gwon weiterössn.
23 Enkern Kopfbund laasstß auf und enkerne Schueh an. Ös gaatß nit klagn und wainen, sundern wögn enkerne Sünddn dyrhinsiechen und mitaynand achetzn.
24 Dyr Heskiheel gaat für enk s Muster sein, däßß iem ös allss naachmachtß. Bald dös gschieght, gaatß is kennen, däß i dyr Trechtein bin, dyr Herrgot.
25 Menscherl; seln Tag, wenn i ien iener Schantz nimm, iener Pracht und Wunn, iener Augnwaid, iener Ain und Allss, und aau ienerne Sün und Töchter,
26 daa kimmt aft ayn Flüchtling zo dir und meldt dyr dös.
27 Und seln Tag kanst aft wider rödn, wenn dyr Flüchtling bei dir ist; daa bist aft niemer stumm. Yso werst für ien zo aynn Manzaichen; und sö gaand dyrkennen, däß i dyr Trechtein bin.