1 Daa gantwortt iem dyr Nämerer Zofär:
2 "I kan niemer schweign, weil dein Bloedsin z grooß werd; sünst mainetst non allssgfaer, du haetst Recht mit deinn Gschmäz.
3 Du mainst scheint s, du rödst, und dir kontert niemdd recht; du spottst und löstertst, und dir zaigt s kainer gscheid.
4 Du tuest gögn önn Herrgot so frumm und so rain, stöllst brötlbrait hin di: 'Sag, was mechst n von mir?'
5 Mein, kaem grad dyr Herrgot und putzet di zamm;
6 der bräng s dyr schoon bei, aus was sein Weisheit besteet! Dyr Gscheideste gspannet, wie weit däß s bei iem feelt; drum gspann, däß yr ee non dir dös Meerer erlaasst!
7 Und du mechst yn n Herrgot sein Wösn versteen, sein Allmacht ausloottn und iem blooß und bar seghn?
8 Nit himmlhooh glangt daa; wie kaemst n daa nauf; non tieffer wie s Toodsreich; sag, wie stigst iem daa naach?
9 Gee s Land aus, schwimm s Mör ab; dös fasst n non nit;
10 wer wört s iem, wenn iendert er als Richter zueschlagt?
11 Er braucht nit lang suechen, er kennt s schoon, de Seln; er waiß schoon, wo d Sündd sitzt; daa geet nix mit n Verstölln.
12 I fircht halt, ayn Holzkopf, der kriegt kainn Verstand, so weeng wie ayn Ösl zo aynn Menschn werdn kan.
13 Ietz reiß di halt zamm und ströck d Höndd zo iem aus;
14 mach Schluß mit dyr Sündd, und schaug, däß s Gwissn rain ist!
15 Dann kanst fruetig aufschaugn, aan Tadl und Farcht;
16 denkst niemer an d Hartsal, wie wenn d Fluet si verlaaufft.
17 Dein Löbn ist aft liechter wie d Mittagszeit gar; wo Finsterniss gwösn ist, gaast ayn Üechtroot dyrlöbn.
18 Ayn Hoffnung haast wider, dö gibt dyr ayn Kraft; geborgn kanst di füeln, und du schlaaffst wider in Frid.
19 Du lagertst eyn Ort, und di schröckt niemets auf. Ayn Ieds kimmt dyrher, und allssand buelt um dein Gunst.
20 Doch d Fräfler verschmachtnd; für ien geit s kain Müg. Auf s Umhinsteen wartn, dös ist allss, was ien bleibt."