1 Wann kitzlnd d Stainböck older d Hirschn?
2 Und wie lang tragnd s, wann nemend s auf?
3 Sö hauchlnd si, und glei dyrhin geet s. Und gworffen habnd s; dös ist s schoon gwösn.
4 De Jungen waxnd auf eyn n Hof drausst; ienn vollen Lung habnd s, daa werdnd s starch.
5 Wer gibt yn n Wildösl sein Freiheit; wer haat iem seine Fössln gloest?
6 I haan iem d Steppn als Dyrhaim göbn; eyn n Salzgras unt, daa kan yr waidn.
7 Er lacht grad ob dyr Stat irn Trubl; aynn Treiber haat yr non nie kennt.
8 Er suecht de Berg ab um ayn Waidschaft und finddt aau non dönn lösstn Halm.
9 Kanst wol önn Büffl haimisch machen? Dönn spann non ein; dös kan was werdn!
10 Mainst, däßst n mit aynn Sail kanst menen, und däß yr ackert dir dein Feld?
11 Taetst iem vertraun, blooß weil yr starch ist? Liesst wirklich iem dein Arecht tuen?
12 Der kaem doch nit aynmaal von n Traidfeld; daa wartetst lang auf s Fueder Garbn!
13 Dyr Strauß schlagt froelich mit de Födern. Doch ist yr wie ayn Storch, ayn Falk?
14 Nän, der lögt ainfach grad eyn n Sand ein und denkt syr öbby: 'Werd schoon werdn!'
15 Wie leicht kännt doch öbbs drübertrampln; wie leicht bricht s auf dös eerstböst Vich!
16 Für d Straußn seind de Jungen Fremde; und geend die zgrund, dös ist ien wurst.
17 Kain Weisheit haat dyr Herrgot göbn ien; Verstand habnd s aau so guet wie kainn.
18 Doch wenn yr plastt, dyr Strauß, dann lacht yr ys Roß aus und dyrzue önn Reiter.
19 Ist dös von dir, däß s Pfär so starch ist? Haast du iem d Mang eyn n Hals anhingmacht?
20 Laasst du dös springen wie aynn Heuschröck, und roerletzn, däßst di grad firchtst?
21 Es zaspt in n Bodm; dann waisst, es taugt iem; es menddt si hinvür schoon auf d Schlacht.
22 Si ferchtn kennt dös überhaaupt nit; dös scheuht si nit vor n örgstn Kampf,
23 aau wenn de Pfeil in n Köcher schepernd, aau wenn schoon blitznd Spieß und Schwert.
24 Es tobt und scharretzt, wirblt Staaub auf, und troedlt schoon: 'Wann blaast denn s Horn?'
25 'Hurrä, de Gämps' haisst s, wenn s is hoert dann. Es wittert von dyr Weitn önn Kampf schoon. Nit überhoern kan s d Felh und s Gschrai.
26 Ist dös von dir, däß d Falkn plastnd, däß s wissnd: 'Bösser geet s gan Sund.'?
27 Haast du dös eingfädmt, däß dyr Adler so hooh fliegt und ganz obnet nistt?
28 Er wont auf Fölsn, auf de Zinnenn, an Zänggn, in dyr steihln Wand.
29 Von daadl dyrspeht yr sir de Beuttn und blickt yr aushin über s Land.
30 De Jungen seind schoon scharf auf Bluetigs; So bald s wo Gfallne geit, daa ist yr."